Adenotomie / Entfernung der Rachenmandel (Polypenentfernung)

  • Die Rachenmandel liegt oberhalb des Zäpfchens hinter der Nase. Eine Vergrößerung der Rachenmandel (volkstümlich Polypen genannt), die besonders bei Kindern häufig ist, beeinträchtigt den oberen Atemweg, behindert die Lüftung der neben ihr liegenden Ohrtrompete und stört den Abfluss aus der Nase. Dadurch können sich zahlreiche Folgen einstellen, die Sie vielleicht schon selbst festgestellt haben:
  • behinderte Nasenatmung, Mundatmung, Schnarchen;
  • Nasen- und Racheninfekte, Kieferhöhlenentzündungen;
  • Mittelohrentzündungen oder Mittelohrkatarrhe mit Schwerhörigkeit;
  • Lymphknotenschwellung im Nacken. Behandlungsmöglichkeiten:
  • Bei solchen Folgeerscheinungen sollte eine vergrößerte Rachenmandel entfernt werden. Dies hat keine nachteiligen Folgen für das körpereigene Abwehrsystem, zu dem die Rachenmandel gehört, da das vielfach vorhandene artgleiche Gewebe in der Umgebung ihre Funktion übernimmt.
  • Der Eingriff erfolgt unter Allgemeinnarkose. Nach Einleitung der Narkose und Offenhalten des Mundes mit einem speziellen Spatel, wird die oberhalb von Zäpfchen und Gaumen liegende, vergrößerte Rachenmandel durch den Mund hindurch mit einem Schabmesser abgetragen. In besonderen Fällen verwenden wir auch die Radiofrequenzchirugie. Es folgt die Blutstillung.

Eingriff bei Halszyste / Halsfistel

  • Zysten sind meist flüssigkeitsgefüllte Hohlräume. Nässende Verbindungen zwischen diesen Hohlräumen und der Körperoberfläche bezeichnet man als Fisteln. Halszysten können in der Mitte (median) - nahe am Zungenbein - oder seitlich (lateral) am Kopfnickermuskel liegen. Sie entwickeln sich aus Überbleibseln der Entwicklungszeit im Mutterleib (Embryonalzeit); mittlere Zysten gehen auf den Schilddrüsengang, seitliche auf Kiemengangreste zurück. Ferner können Zysten aus Lymphgängen oder versprengtem Gewebe entstehen. Bei Infektionen und Vereiterung von Halslymphknoten entstehen ähnliche Hohlräume (Abzesse), die auch nach außen durchbrechen können. Mediane Halszysten können Schilddrüsengewebe enthalten; sehr selten kann sich dort ein bösartiger Geschwulst entwickeln.
  • Wenn eine Verbindung zur Körperoberfläche oder Mundhöhle entsteht, kann eine Zyste oder ein Abzess kleiner werden; die Wahrscheinlichkeit erneuter Schwellung mit Eiteransammlung und wiederkehrenden Schmerzen ist jedoch sehr groß; selten heilen die Erkrankungen dauerhaft ohne chirurgischen Eingriff ab.
  • Wenn Medikamente (z.B. Antibiotika) und konservative Maßnahmen (z.B. desinfizierende Verbände) zur Behandlung nicht genügen , raten wir nach Prüfung aller Möglichkeiten zur Operation.
  • Der Eingriff erfolgt meist in Allgemeinnarkose. Je nach Sitz der Erkrankung sind ein oder mehrere kleine Hautschnitte erforderlich, um die Fistel und/oder Zyste vollständig aus den Halsweichteilen auszuschneiden. Bei mittleren Fisteln / Zysten muss zusätzlich ein kleines Stück des Zungenbeines entfernt werden. Bei seitlichen Fisteln kann der Weg durch die Gabel der Halsschlagadern bis zu einer Gaumenmandel führen. Zur Ableitung von Blutresten / Wundsekret wird am Ende der Operation ein Kunststoffschlauch (Drainage) in die Wunde eingelegt.
  • Die endgültige Entscheidung über den Umfang des Eingriffes und notwendige Zusatzmaßnahmen ist oft erst während der Operation möglich. In seltenen Fällen ist z.B. zur vollständigen Entfernung einer seitlichen Halsfistel die Mandeloperation (Tonsillektomie) erforderlich.

Mandeloperation / Tonsillektomie (Gaumenmandelaus-schalung) / auch Teilmandelentfernung mittels Radiofrequenzchirurgie oder Caplationssonde

  • In der frühen Kindheit nehmen die Mandeln aus der Mundhöhle Fremdstoffe auf und veranlassen im Körper die Bildung von Abwehrstoffen, die, einmal gebildet, lebenslänglich verfügbar sind. Die Funktion der Mandeln nimmt deshalb mit zunehmendem Lebensalter rasch ab. Dazu trägt auch bei, dass die Mandeln kein hoch entwickeltes Organ sind. Außerdem befindet sich noch an vielen anderen Stellen im oberen Schlundbereich artgleiches Gewebe. Die Entfernung der Gaumenmandeln hat daher keine Auswirkungen auf das körpereigene Abwehrsystem. Eine Mandelausschälung ist erforderlich bei:
  • wiederkehrenden, akuten Mandelentzündungen;
  • chronischer Mandelentzündung mit örtlichen Folgen (Mundgeruch, Halslymphknotenschwellung) oder Folgeerkrankungen (z.B. rheumatisches Fieber, Herzklappen-, Nierenentzündung);
  • Mandelabzessen;
  • extremer Vergrößerung der Mandeln mit Schluck- und Atemstörungen;
  • Verdacht auf nicht gutartige Veränderungen. Behandlungsmöglichkeiten:
  • Beim Kind ist oftmals zugleich eine Entfernung der Rachenmandeln (im Volksmund "Polypen"), insbesondere bei Behinderung der Nasenatmung oder Schnarchen, erforderlich.
  • Der Eingriff erfolgt in Allgemeinnarkose oder örtlicher Betäubung. Nach Einleitung und Offenhaltung des Mundes mit einem speziellen Spatel, werden die Mandeln durch den geöffneten Mund, unter Schonung von Schleimhaut und Muskeln, ausgeschält und an ihrem Ansatz an der Zunge abgetragen. In besonderen Fällen kann dazu auch die Radiofrequenzchirurgie oder ein Argon-Plasma-Gerät benutzt werden. Es folgt die Blutstillung.
  • Eine Teilmandelentfernung ist nur möglich, wenn keine Entzündungen des Mandelgewebes vorgelegen haben.

Trommelfellschnitt (Paracentese) / Paukenröhrchen

  • Für ein gutes Gehör ist eine ausreichende Belüftung der Paukenhöhle erforderlich. Durch mangelhafte Belüftung entsteht ein Unterdruck. Dies führt zur Flüssigkeitsentwicklung in der Paukenhöhle; die Beweglichkeit von Trommelfell und Gehörknöcheln wird eingeschränkt. Es entsteht eine Schwerhörigkeit, die sogar bleibend sein kann. Der Eingriff dient dazu, die Durchlüftung der Paukenhöhle und die Schwingungsfähigkeit des Trommelfells wieder herzustellen. Die Notwendigkeit eines Trommelfellschnitts ergibt sich durch
  • langfristige Störung der Belüftung des Mittelohres, insbesondere in Folge einer vergrößerten Rachenmandel oder bei Lippen-Kiefer-Gaumenspalte;
  • wiederkehrende Entzündungen der Nase und der Nasennebenhöhlen;
  • Wucherung im Nasenrachenraum oder starke Narbenbildung;
  • akute Mittelohrentzündung mit erheblicher Vorwölbung des Trommelfells und starkem Schmerz. Behandlungsmöglichkeiten :
  • Die Einlage eines Drainageröhrchens (Paukendrainage) ist bei zähflüssiger oder wiederkehrender Sekretansammlung in der Paukenhöhle notwendig. Alternativ bzw. unterstützend kann eine Behandlung der Nasennebenhöhlen, eine Rachenmandelentfernung oder das Durchblasen der Ohrtrompete erfolgen.
  • Beim Kind wird der Eingriff in Narkose vorgenommen. Beim Erwachsenen erfolgt der Eingriff in der Regel mit Oberflächenanästhesie (ein Betäubungsmittel wird aufgesprüht oder mit einem Wattetupf aufgebracht) oder mit Einspritzung eines örtlichen Betäubungsmittels. Unter mikroskopischer Sicht wird ein kleiner Schnitt im unteren Trommelfellbereich geführt. Er kann auch durch die Radiofrequenzchirurgie erfolgen. Durch diese Öffnung wird das Sekret aus der Paukenhöhle abgesaugt. Falls erforderlich kann ein Drainageröhrchen in die Öffnung eingesetzt werden, das sich entweder von selbst wieder abstößt oder später einfach wieder gezogen wird. Der Schnitt im Trommelfell verheilt in aller Regel nach dem Eingriff von selbst.

Tympanoplastik / Ohrradikaloperation

  • Das Mittelohr umfasst das Trommelfell, die so genannte Paukenhöhle mit den Gehörknöchelchen sowie den Warzen-fortsatz (Knochenvorsprung hinter dem Ohr). Es ist über die Ohrtrompete mit dem Nasenrachenraum verbunden. Das Trommelfell nimmt die Schallwellen aus der Luft auf. Die Gehörknöchelchen leiten sie unter Verstärkung zum Innenohr weiter. Chronische Entzündungen des Mittelohres entwickeln sich aus besonders schweren akuten Entzündungen oder bei einer anlagebedingt geringen Abwehrkraft der Mittelohrschleimhaut oder bei ungenügender Belüftung der Paukenhohle über die Ohrtrompete. Ein Loch im Trommelfell, Vernarbungen im Mittelohr, Zerstörung der Gehörknöchelchen, Schwerhörigkeit und wiederkehrendes oder anhaltendes Ohrenlaufen sind die Folge. Wenn sich die Durchlöcherung am Rand des Trommelfells bildet, kommt es zur Knocheneiterung. Die Erkrankung kann dann - oft unbemerkt - auf benachbarte Gewebe übergreifen:
  • auf das Innenohr mit Ertaubung und Schwindel;
  • auf den Gesichtsnerv mit Gesichtsnervenlahmung;
  • auf die anliegenden Hirnhäute mit Hirnhautentzündung und Hirnabszess;
  • auf die großen Venen des Schädels mit Blutvergiftung.
    Behandlungsmöglichkeiten :
  • Ohrentropfen und Antibiotika
    Ohrenlaufen ist damit nur vorübergehend zu stoppen
  • Hörgerät
    Ein normales Hörgerät kann bei Ohrenlaufen oft nicht benutzt werden, da es durch das Sekret verstopft oder selbst neuerlich das Ohrenlaufen anregt.
  • Besserung der Ohrtrompetenbelüftung
    Maßnahmen im Bereich der Nase und der Nasennebenhöhlen, die zu einer Verbesserung der Nasenatmung und damit auch der Ohrtrompetenbelüftung führen, haben meist nur auf das Ohrenlaufen einen günstigen Einfluss, nicht jedoch auf das Hörvermögen.
  • Operation
    Ohne Operation heut eine chronische Mittelohreiterung nur in seltenen Fällen vollständig aus. Eine operative Behandlung schließt das Loch im Trommelfell, bessert die Funktion der Gehörknöchelchen und wehrt die drohenden Gefahren einer chronischen Knocheneiterung ab.
  • Die Operation erfolgt entweder durch den Gehörgang mit einem kleinen Schnitt im Gehörgangseingang oder mit einem Schnitt hinter der Ohrmuschel. Krankhafte Veränderungen in Paukenhöhle und Warzenfortsatz werden entfernt. Das Trommelfell wird mit körpereigener Muskelhaut oder Knorpelhaut verschlossen. Fehlende Gehörknöchelchen können durch Verlagerung der noch vorhandenen Reste oder durch spezielle Prothesen aus Metall, Keramik oder Kunststoff ersetzt werden. Zum Schluss wird der Schnitt vernäht und der Gehörgang tamponiert.
    In besonderen Fällen müssen die einzelnen Operationsschritte auf zwei längere Zeit auseinanderliegende Eingriffe verteilt werden.
  • Der Eingriff erfolgt in Allgemeinnarkose oder örtlicher Betäubung.

Pansinusoperation (Operation an Stirnhohlen/Kieferhohlen/ Keilbeinhohle/Siebbeinzellen)

  • Die Nasennebenhöhlen (Stirn-, Kiefer- und Keilbeinhöhle, Siebbeinzellen; s. Abb.) sind lufthaltige, mit Schleimhaut ausgekleidete Räume, die über enge Ausführungsgänge mit der Nase in Verbindung stehen.
    Entzündungen können aus der Nase übergehen und sich wegen der engen Verbindungsgänge leicht festsetzen und dann zu dauerhaften Eiterungen führen. Auch die Bildung von Polypen ist möglich.
    Behinderte Nasenatmung, Dauerschnupfen, Infektneigung, Kopfschmerz, Geruchsstörung oder auch Folgeerkrankungen an Ohr, Kehlkopf, Bronchien und Augen sind die Folgen.
    Die Operation strebt an, die Engstellen zur Nase zu erweitern und krankhafte Schleimhaut zu entfernen. Die Notwendigkeit einer Operation an den Nasennebenhöhlen ergibt sich,
  • bei Komplikationen akuter Entzündungen:
  • bei medikamentös nicht mehr behandelbaren chronischen Entzündungen insbesondere mit Folgeerkrankungen an Kehlkopf und Bronchien;
  • bei Schleim-/Eiterzystenbildung (Mucocele/ Pyocele);
  • wenn Entzündungen auf die Augenhöhle oder das Gehirn übergreifen;
  • bei Verletzungen der Schädelbasis mit Hirnwasserausfluss;
  • wenn sich in den Nasennebenhöhlen Polypen bilden, die die Nasenatmung behindern, zu Geruchsstörungen führen oder eine Neigung zu Ohrtrompetenkatarrh oder Mittelohrentzündung verursachen;
  • bei unstillbarem Nasenbluten aus dem hinteren Siebbeinbereich.
    Behandlungsmöglichkeiten
  • Nasentropfen und Antibiotika wirken auf chronische Entzündungen und Polypen kaum. Cortisonsprays beeinflussen Schwellungen bzw. Polypen nur in der Nase selbst. Cortisonspritzen/-tabletten wirken gut in den Nasennebenhöhlen, dürfen aber nur kurz angewandt werden. Polypenentfernung oder Nasenscheidewandoperation verbessern zwar den Abfluss in die Nase, sind bei erheblichen Nebenhöhlenveränderungen aber nicht ausreichend. Eine Operation der Nasennebenhöhlen jedoch, wie Sie bei Ihnen geplant ist, schafft gute Voraussetzungen dafür, dass die Erkrankung ausheilt.
  • Örtliche Betäubung ist zwar möglich, meist erfolgt der Eingriff aber in Allgemeinnarkose.
  • Die Operation erfolgt durch die Nase, im Regelfall ohne äußeren Schnitt, unter mikroskopischer oder endoskopischer Betrachtung. Die knöchernen Zwischenwände zwischen den Nasennebenhöhlen und der Nase werden abgetragen und Polypen oder stark veränderte Schleimhaut ausgeräumt. Die Nasennebenhöhlen sind dann weit mit der Nase verbunden. Zur Blutstillung wird abschließend eine Tamponade in die Nase gelegt.
    Gelegentlich muss der Eingriff von außen durchgeführt werden. Der Schnitt liegt unter der Augenbraue bzw. seitlich an der Nase; später unsichtbar kann er auch innerhalb der Haargrenze geführt werden. Die Kieferhöhle ist durch einen Schleimhautschnitt oberhalb der Zähne erreichbar.

Eingriff bei Nasenbein- und Nasenscheidewandbrüchen

  • Knochen und Knorpel der Nase und Nasenscheidewand können durch äußere Gewalt leicht brechen. Die Nase ist äußerlich dann mehr oder minder stark verformt. Vielfach treten äußere und innere Blutergüsse oder Nasenbluten auf.
  • Das Atmen durch die Nase und der Geruchssinn werden stark beeinträchtigt.
  • Die äußere Form der Nase bleibt dauerhaft verändert.
  • Die Nase kann ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen, die darin besteht, die Atemluft zu befeuchten, anzuwärmen und zu reinigen.
  • Langfristig können chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen, des Rachens. der Bronchien und der Mittelohren auftreten.
  • Das Ziel der Operation ist es, die gebrochenen Knochen und Knorpel in ihrer natürlichen Stellung einzurichten und während der Heilung in dieser Stellung zu stabilisieren.
    Wenn die Operation in den ersten Tagen nach dem Unfall stattfindet, kann der Knochen meist vom Naseninneren her aufgerichtet werden.
    Größere Verschiebungen der Nasenscheidewand oder der Nasenbeine werden über einen Schnitt im Inneren der Nase behandelt.
    Durch eine Tamponade und gegebenenfalls eine Schiene auf dem Nasenrücken werden Nasenbein und Nasen- scheidewand während des Heilungsprozesses in der richtigen Stellung gehalten.
  • Der Eingriff erfolgt in Allgemeinnarkose oder örtlicher Betäubung.

Nasenmuschel-OP

  • An der seitlichen Wand der Nase liegen auf jeder Seite drei Nasenmuscheln, die mit Schwellkörpern ausgestattet sind.
    Die Nasenmuscheln befeuchten, erwärmen und reinigen die Atemluft. Sie schwellen dabei je nach Erfordernis an oder ab. Dieser Regelmechanismus kann durch äußere Einwirkungen, z.B. Staub, Gase, Hitze, Medikamente oder innere Faktoren, z.B. Entzündung, Allergie, Störungen des vegetativen Nervensystems beeinträchtigt werden. Es kommt zur Daueranschwellung der Muscheln. Dadurch werden Nasenatmung und Geruchssinn stark beeinträchtigt; auch Kopfschmerz und Neigung zu Nasennebenhöhlenentzündungen können auftreten.
  • Medikamentöse Behandlung mit abschwellenden Nasentropfen bringen zwar kurzfristig eine Besserung, schädigen bei längerer Anwendung aber die Nasenschleimhaut nachhaltig. Die örtliche Anwendung eines Cortisonsprays kann den Regelmechanismus der Nasenmuscheln wieder normalisieren. Bleibt ein anhaltender Erfolg aus, sind operative Maß-nahmen notwendig.
  • Der Eingriff wird überwiegend in örtlicher Betäubung durchgeführt, kann aber auch in Allgemeinnarkose erfolgen.
  • Die Operation wird durch das Nasenloch im Naseninneren durchgeführt. Das Ziel ist es, die Nasenmuscheln zu verkleinern und die übermäßige Schwellfähigkeit zu reduzieren. Dies kann auf verschiedenen Wegen erreicht werden:
  • durch chirurgische Abtragung vergrößerter Nasenmuschelanteile (Muschelkappung);
  • durch Schrumpfung der Schwellkörper mittels Radiofrequenzchirurgie oder elektrischem Strom;
  • mit einer Erweiterung der Nase durch Seitwärtsverlagerung der Nasenmuscheln Richtung Kieferhöhle (Lateropexie).
    Bei stärkerer Blutung kann kurzzeitig eine Nasentamponade erforderlich sein.

Nasenscheidewand-OP (Nasenseptumoperation)

  • Verbiegungen der Nasenscheidewand (s. Abb.) können durch unterschiedliches Wachstum der umgebenden Gesichtsknochen entstehen. Oder sie sind die Folge von Nasenbeinbrüchen, die sich sogar schon bei der Geburt ereignen können.
    Die Notwendigkeit einer Operation besteht, wenn die Verbiegung Folgeerkrankungen auslöst, wie
  • Behinderung der Nasenatmung, auch mit Schnarchen;
  • Kopfschmerz;
  • wiederkehrende Entzündungen der Nasennebenhöhlen:
  • Kehlkopfentzündungen und Bronchitis;
  • Neigung zu Ohrtrompetenkatarrh und Mittelohrentzündungen.
  • Die Operation muss auch bei bestimmten Formen des Nasenblutens und bei Operationen in der hinteren Nase oder im Bereich der Nasennebenhöhlen vorgenommen werden.
  • Tatsächliche Alternativmethoden zur Operation bestehen nicht. Medikamentöse Behandlung ist vorübergehend möglich, schädigt jedoch auf Dauer die Nasenschleimhaut. Ohne Behandlung bleiben chronische Entzündungen bestehen, und es können sich im Laufe des Lebens Lungenschaden einstellen.
  • Der Eingriff erfolgt in Allgemeinnarkose oder örtlicher Betäubung.
    Die Operation wird durch das Nasenloch im Naseninneren durchgeführt. Die Schleimhaut wird vom Knorpel und Knochen der Nasenscheidewand gelost. Überschüssige Knochenanteile werden abgetragen, Verbiegungen gelockert und gerade gerichtet.
    Falls zu große Nasenmuscheln zusätzlich die Atmung behindern, erfolgt gleichzeitig auch eine Abtragung des Gewebeüberschusses an den Nasenmuscheln.
    Abschließend werden meist noch Stützfolien und Tamponaden eingelegt, die postoperativ wieder gezogen werden.

Operativer Eingriff an den Ohrspeicheldrüsen

  • Auf beiden Seiten des Gesichts befindet sich vor dem Ohr jeweils eine Ohrspeicheldrüse. Sie bildet zusammen mit den Unterkiefer- und den Unterzungenspeicheldrüsen den Speichel.
    Durch die Ohrspeicheldrüse verläuft der Gesichtsnerv, der sich hier in seine drei Hauptäste aufteilt und diese wieder in viele kleine Nervenbahnen. Der Gesichtsnerv steuert die Bewegungen der betreffenden Gesichtshälfte.
  • Anschwellungen der Ohrspeicheldrüse - gut- oder bösartige Geschwülste, chronische Entzündungen, unklare Lymphknotenschwellungen, die auf medikamentöse Behandlungen nicht ansprechen oder ungünstig sitzende Speichelsteine - erfordern eine operative Entfernung der Drüse. Meist kann erst dabei über die Gutartigkeit einer Veränderung entschieden werden.
  • Den Zugang zur Ohrspeicheldrüse gewinnt man durch einen Schnitt in der Hautfalte vor und unter dem Ohr. Anschließend werden der Stamm und die Äste des Gesichtsnervs aufgesucht und von der Drüse gelöst.
    Bei bösartigen Geschwülsten wird anders verfahren, wenn der Geschwulst bereits in den Nerven eingewachsen ist. Teile, unter Umstanden der gesamte Nerv, werde dann mit dem Geschwulst zusammen entfernt. In manchen Fällen ist es notwendig, gleichzeitig auch die Lymphknoten in der Halsregion auszuräumen.
  • Der Eingriff erfolgt in der Regel in Allgemeinnarkose.

Speichelsteinentfernung

  • Kann ein Speichelstein durch andere Verfahren (z.B. Anregung der Speichelproduktion oder Gabe von entzündungshemmenden Mitteln) nicht beseitigt werden und führt zu einem Rückstau des Speichels, der
  • eine Schwellung der Speicheldrüse bei der Nahrungsaufnahme verursacht.
  • akuten Entzündungen der Speicheldrüse führen kann, in deren Folge häufig zusätzlich auch die Lymphknoten in der Umgebung anschwellen.
  • nach einiger Zeit eine chronische Speicheldrüsenentzündung auslösen kann, die eine Entfernung der Speicheldrüse notwendig macht.
  • Die Operation erfolgt je nach Befund in örtlicher Betäubung oder in Allgemeinnarkose. Für die örtliche Betäubung wird um den Speichelgang herum eingespritzt oder an einer etwas entfernteren Stelle, um den Nerv zu betäuben, der das Operationsgebiet versorgt.
  • Manchmal ist es erforderlich, den Speichelgang vor der Eröffnung zwischen Speichelstein und Speicheldrüse mit einem Faden abzubinden, damit der Speichelstein nicht tiefer in den Gang hineinrutschen kann. Dann wird eine Sonde in den Gang eingeführt. Dadurch kann der Arzt den Speichelgang erkennen und mit einem Schnitt eröffnen (Schlitzung). Der Stein wird entfernt. Die Wundränder des geschlitzten Ganges werden manchmal mit der Umgebung vernäht, um einer narbigen Verengung des Ganges vorzubeugen.

Mikrolaryngoskopie (direkte Untersuchung des Kehlkopfes und der Luftröhre)

  • Durch den Mund wird in den Kehlkopf ein optisches Instrument (Laryngoskop) eingeführt, das eine mikroskopische Untersuchung ermöglicht. Gewebeentnahmen oder Eingriffe an den Stimmbändern werden mit feinen Instrumenten oder Radiofrequenzlicht vorgenommen.
  • Der Eingriff erfolgt in Allgemeinnarkose.

Gaumensegeloperation bei Schnarchen

  • Gründe für Schnarchen können sein:
  • Flattern eines zu schlaffen Gaumensegels;
  • Herabsinken des Zungengrundes auf den Kehldeckel: dafür können auch Kieferanomalien verantwortlich sein;
  • Engstellen in der Nase.
  • Neben dem Schnarchen, das die Umgebung stört, können dabei auch nächtliche Atemstillstande (Schlaf-Apnoe) auftreten. Sie haben negative Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden, führen zu Abgeschlagenheit und auch zu Störungen am Herzen.
    Behandlungsmöglichkeiten :
  • Verminderung von Übergewicht;
  • kein Alkohol vor dem Schlafengehen;
  • Beatmung über eine Maske während der Nacht;
  • operative Beseitigung von Engstellen in der Nase;
  • Behandlung von Kieferanomalien durch eine Operation oder kieferorthopädische Maßnahmen;
  • operative Verkleinerung und/oder Straffung des Gaumensegels; wenn durch die Untersuchungen ein Gaumensegel-Schnarchen festgestellt wurde, ist diese Maßnahme sinnvoll.
  • Der Eingriff erfolgt unter Allgemeinnarkose oder in örtlicher Betäubung.
    Ziel der Operation ist eine Verkürzung und Straffung des Gaumensegels. Dies kann auf unterschiedliche Weise erreicht werden:
    Nach Einlegen eines Mundspatels
  • wird die überschüssige Schleimhaut des weichen Gaumens und Teile des Zäpfchens chirurgisch (Uvula-palato-pharyngo-plastik) abgetragen, ggf. erfolgt auch eine Mandelentfernung.
  • wird die Operation mit Hilfe der Radiofrequenzchirurgie durchgeführt, mit dem noch zusätzlich Schnitte zur Gewebsstraffung möglich sind (Laserassistierte Uvulaplastik; LAUP).
  • werden Elektroden ins Gewebe gestochen. Der Stromfluss führt zu kontrollierter Gewebsschädigung. Die danach einsetzende Vernarbung bewirkt die angestrebte Straffung (Somnoplastie). Falls erforderlich können mehrere Einzelanwendungen in verschiedenen Operationssitzungen durchgeführt werden, um den gewünschten Erfolg zu erzielen.